Am 3. April 2025 drehte sich im 7. digitalen Themenworkshop alles um wirkungsvolle Kampagnen gegen Rassismus und Hass. Unter dem Titel „Sichtbar, wirksam, nachhaltig – starke Kampagnen gegen Rassismus und Hass“ wurden zwei Kampagnen-Beispiele aus den Modellkommunen Augsburg und Jena vorgestellt und gezeigt, wie Sichtbarkeit, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit in der Praxis gelingen können. Die regelmäßig stattfindenden Online-Workshops bieten dem KommA-Netzwerk Raum für fachlichen Austausch und inspirierenden Input.  

Dr. Margret Spohn, Leiterin des Büros für gesellschaftliche Integration der Stadt Augsburg, berichtete über die Kampagne #WirAlleSindAugsburg und stellte die Hintergründe, Etablierung und Erfolgsfaktoren der Kampagne vor. Die Friedensbotschaften der Kampagne, die im gesamten Stadtbild sichtbar sind, betonen die Themen Vielfalt, Respekt, Toleranz und Solidarität und zeigen die Positionierung der Stadt Augsburg gegen Rassismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit. Zentral für den Erfolg der Kampagne war die Unterstützung der politischen Spitze – diese hat viel Energie in das Vorhaben gegeben, von der auch die Umsetzung der verwaltungsinternen Mitarbeitendenbefragung im KommA-Projekt profitieren konnte. 

Aus der Modellkommune Jena gab Dörthe Thiele von der Antidiskriminierungsstelle der Stadt Jena Einblicke in die Kampagne #JenaSchauHin, Gemeinsam gegen Rassismus. Mit der großflächigen Plakataktion macht die Kampagne auf konkrete Rassismus-Vorfälle in Jena aufmerksam und legt somit „den Finger in die Wunde“. Die dahinterliegende Haltung: Jede Form von Rassismus und Anfeindung erkennen, benennen und sich klar dagegen zu positionieren. Ziel ist ein vielfältiges, couragiertes und solidarisches Jena. Dörthe Thiele sprach sowohl über das hohe Engagement der Beteiligten und die politische Unterstützung als auch typische Herausforderungen in der Umsetzung von Kampagnen, etwa den Umgang mit Reaktionen in Sozialen Medien sowie die Kosten einer professionellen Umsetzung.  

Im Anschluss tauschten sich die rund 30 Teilnehmer:innen zu ihren eigenen Erfahrungen in der Positionierung gegen Hass und Rassismus und die Umsetzung kommunaler Kampagnen aus. Zusammenfassend stellte die Runde fest: Je nach strategischer Schwerpunktsetzung bieten sich unterschiedliche Herangehensweisen an. Ob durch die positive Betonung einer vielfältigen, offenen Stadtgesellschaft oder die klare Positionierung gegen Rassismus und Hass  – beides hat seine Vor- und Nachteile und hängt letztlich von den spezifischen kommunalen Kontexten ab. 

Wir blicken schon gespannt auf den nächsten Austausch im Netzwerk!